Abgestorbene Bäume – so gehen Sie sicher und nachhaltig mit ihnen um

Die Dicke Marie, der älteste Baum Berlins, ist mindestens 800 Jahre alt und blüht immer noch kräftig. Aber auch wenn dieses Beispiel es vermuten lassen würde – Bäume leben nicht ewig. Und wenn ein Teil des Baumes abstirbt, muss damit etwas gemacht werden. Aber der Reihe nach.

Warum Bäume absterben

Es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die sich auf die Gesundheit des Baumes auswirken können. Hier sind die wichtigsten.

Umweltstress

Bäume sind Umweltfaktoren wie Trockenheit, Überflutung, extremen Temperaturen und Luftverschmutzung ausgesetzt. Wenn diese Faktoren über einen längeren Zeitraum hinweg zu stark sind, können sie die Gesundheit des Baums beeinträchtigen und letztendlich zum Absterben führen.

Der wesentliche Stressfaktor der letzten Jahre ist der Trockenstress. Der Wassermangel macht in Berlin und Brandenburg vielen Bäumen immer mehr zu schaffen, gerade den flach wurzelnden wie z.B. Fichten. Diese werden durch den Trockenstress prädisponiert für Schädlinge wie den Borkenkäfer. Aber auch Birken und Pappeln mit ihrem hohen Wasserbedarf sterben leider zunehmend ab. 

Krankheiten

Bäume können von verschiedenen Krankheiten befallen werden, darunter Pilze, Bakterien und Viren. Diese Krankheiten können das Baumgewebe schädigen und seine Fähigkeit zur Nährstoffaufnahme beeinträchtigen.

Schädlingsbefall

Insekten, Nager und andere Wildtiere nutzen Bäume gerne als Lebensraum oder Futterquelle und können Schäden verursachen. Oft können Bäume diese „Untermieter“ ganz gut verkraften.

Aufpassen sollten wir aber auf jeden Fall, wenn vermehrt sogenannte Sekundärschädlinge (z.B. Borkenkäfer) auftauchen. Sie deuten typischerweise auf eine vorherige Schwächung des Baumes, z.B. durch Trockenstress hin. 

Wurzelprobleme

Beschädigte oder kranke Wurzeln können die Fähigkeit des Baums zur Wasseraufnahme und Nährstoffaufnahme einschränken. Wurzelschäden können z.B. durch Verdichtung des Bodens, Graben in der Nähe des Baums oder Krankheiten verursacht werden.

Alter

Bäume haben eine begrenzte Lebensdauer, und wenn sie ein bestimmtes Alter erreichen, können sie natürlicherweise absterben. Der Prozess des Alterns führt ganz natürlich dazu, dass Bäume anfälliger für Krankheiten und Umweltstress werden.

Sturmschäden

Selbst wenn ein Sturm nicht den ganzen Baum umkippt, können die Kronen und Stämme von Bäumen so großen Schaden nehmen, dass es zu einem Absterben kommt.

Abgestorbene Bäume sicher entfernen

Wir erkunden mit Ihnen die Möglichkeiten und kümmern uns um Ihre abgestorbenen Bäume.

Warum sollte ein abgestorbener Baum nicht einfach stehenbleiben?

Was auch immer dem Baum auch geschehen ist, jetzt ist es wichtig klar zu sehen, was getan werden muss. Unter Umständen kann der Baum auch bleiben, wie er ist, es können aber verschiedene Gründe dafür sprechen, einzugreifen.

Toter Baum als Gefahrenquelle

Tote Bäume verlieren mit der Zeit ihre Stabilität, da ihr Holz austrocknet und spröde wird. Dadurch werden sie anfällig für das Brechen von Ästen oder dem Umstürzen des gesamten Baums, was Menschen, Gebäuden oder anderen Eigentum Schaden zufügen kann.

Toter Baum als Krankheitsüberträger

Tote Bäume bieten einen idealen Lebensraum für Schädlinge und Krankheiten. Diese können sich in den abgestorbenen Bäumen vermehren und dann auf gesunde Bäume in der Nähe übergreifen, was ökologische Schäden verursachen kann.

Toter Baum als Brandbeschleuniger

Abgestorbene, ausgetrocknete Bäume entzünden sich leichter. Das Feuer kann sich dann schnell in der Umgebung ausbreiten.

Toter Baum als Hindernis

Manchmal kann ein abgestorbener Baum auch die Entwicklung der Pflanzen in der Umgebung erschweren. Oder Sie wollen einfach an seiner Stelle lieber wieder einen lebenden Baum sehen.

Am besten lassen Sie mal einen Experten einen Blick auf den Baum werfen. Dann können Sie fundiert entscheiden, was aus dem Baum werden soll. 

Ökologische Weiternutzung von Totholz

Es gibt einige gute Möglichkeiten, um mit abgestorbenen Bäumen umzugehen. Nicht immer ist dabei die komplette Entfernung notwendig. Wenn es aber doch zur Fällung kommt, sollte man darauf achten, dass keine Vögel im, bzw. am Baum nisten. Dann muss der Baum erstmal stehenbleiben. Aus diesem Grund ist auch generell das Baumfällen von Anfang März bis Ende September vielerorts untersagt – so auch in Berlin und Brandenburg.

Hochtorso als Habitat

Der Baum muss aber nicht zwingend komplett gefällt werden. Denn auch in abgestorbenem Zustand kann er noch nützlich sein, z.B. als Lebensraum, Futter- und Rohstoffquelle für Vögel wie den Specht oder eine Vielzahl von Insekten. Um diese „Stammkundschaft” nicht zu vertreiben, lohnt es sich einen sogenannten Hochtorso von 3 bis 5 Metern Höhe stehen zu lassen. Dieser kann nicht mehr so leicht umkippen und wenn er es doch tut, richtet er kaum Schaden an. Dafür freut sich die Tierwelt, aber auch Pilze und andere Lebewesen.

Benjeshecke als neue Chance

Soll der Baum doch ganz weg, kann aus dem Totholz auch neuer Lebensraum entstehen. Ideal dafür ist eine Benjeshecke. Um eine Benjeshecke zu erstellen, schichtet man totes Holz zwischen ein paar Pfählen oder größeren Ästen. Große Stücke werden oft unten platziert, gefolgt von kleineren Stücken und Zweigen.

Zwischen den verschiedenen Ästen und Holzstücken können sich eine Vielzahl von Wildtieren ansiedeln: natürlich Insekten, aber auch Vögel und kleine Säugetiere wie der Igel. Ausserdem können Benjeshecken Schutz vor Wind und Erosion bieten, was insbesondere in landwirtschaftlichen Gebieten nützlich ist.

Benjeshecken werden häufig in ökologischen Projekten, Landwirtschaft und Gartenbau eingesetzt. Sie sind eine nachhaltige und umweltfreundliche Methode zur Heckenanpflanzung und zur Förderung von Biodiversität.

Totholz als Gestaltungselement

Sie können das Holz auch verwenden, um Vogelhäuschen, Futterstellen oder Nistkästen zu bauen. Dies bietet ebenfalls Lebensraum und Nahrung für Vögel und kann Ihren Garten verschönern. Auch einen kurzen Baumstumpf können Sie als dekoratives Element in Ihrem Garten belassen und Blumen oder Sukkulenten darauf pflanzen oder ihn als Gartentisch nutzen. Und wenn Sie über die nötige Ausrüstung und Fähigkeiten verfügen, können Sie das Holz für fortgeschrittenere Holzbearbeitungsprojekte verwenden, wie z.B. das Herstellen von Holzmöbeln oder Holzskulpturen.

Sie sehen: Wenn ein Baum abstirbt, ist das nicht das Ende, sondern kann der Anfang von vielem Neuen sein. Wir helfen Ihnen gerne, die ersten Schritte zu tun.

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